Mittwoch, 30. Mai 2018

Die Welt kaum größer

in den frühsommer der kindheit
zurückfallen durch den geruch von geschnittenem gras
spüren wie heu an der haut kratzte
jetzt immer noch nach dieser langen zeit
an etwas erinnert werden wie unbeschwertheit
und gleichzeitig die kleinheit der zeit spüren
die ängste der vermeintlichen sünden
das haus der befleckten stunden
in die frühsommer der kindheit
zurückfallen durch den geruch der luft in den wäldern
sich wieder nach der kleinheit der zeit sehnen
wenn die erste selbst gesäte blume blühte
ein streifen schokolade belohnung war
träume die satte müdigkeit nach einem feldtag ablösten
und die welt kaum größer war als das dorf
als ein radio und der blick in einen atlas



Hermann Josef Schmitz

Montag, 28. Mai 2018

Glücklich

auf den terrrassen der dämmerung stehen
den zerfallenden stunden zusehen
und dem flattern der luft in den dünnen bäumen
hinausschauen auf die dunklen felder
die ungenauen ränder des horizontes
und auf den stillen glanz der planeten
auf den terrassen der dämmerung stehen
in gedanken durch obstgärten und blumenfelder schlendern
neugierig bleiben dürfen und unerfüllt
währenddessen einen traum hegen und einen weiteren
mich an dich schmiegen auf den stiegen der ankommenden nacht
und mich sehnen nach deinem lautlosen mund



Hermann Josef Schmitz