Montag, 30. April 2018

Luftstrassen

luftstrassen schwingen sich in die höhe summen
legen töne aneinander und wachsen und blühen
allgegenwärtig wucherndes streunendes grün
inmitten von obstbäumen leuchten in aufgehenden nächten
nichts braucht es jetzt keine bilder denn es ist landschaft
üppiger denn je nimmt härte und schleift gebrochene kanten
wie ein weich gesprochenes wort eine seite ein buch
aus aufgelegter zeit folgt die blaue vollmondstunde
über dem rapsfeld und der flieder will nicht mehr warten
blühen die flussbeete ein glitzernder spiegel ein band
über welches grün auf gläsernen wasserflügeln gleitet
der schmale wind plaudert an ufern zwischen spalieren
aus gras bald werden kamillen blühen wilder mohn
eine tonfolge aus samtblättern im luftigen kleid
und niemand ahnt wo die zeitalben liegen bleiben
welcher archivar all das glück und unglück festhält
während sich tage an tage reihen und dein leben wächst
an manchen tagen auf schwingenden luftstrassen sich wundert vor glück


Hermann Josef Schmitz



Und am nächsten Tag wieder neue Impressionen im Park der Kantonalen Gartenbauschule Oeschberg:


















Samstag, 28. April 2018

In uns

wir verweben das dämmern
das lichte und schwebende atmen
das wortlose begehren und begegnen
das erfüllte und erfüllende schweigen
wir verweben die wirklichkeit
im fließen des luftstroms
im schlendern der wolken
im vorbeigehenden schatten der bäume
bleiben wir verschwiegen in uns



Hermann Josef Schmitz

Donnerstag, 26. April 2018

Anhalten

wir schliefen mit wachem auge durch die mittagszeit
die wälder blühten neuen gärten gleich
am himmel wuchsen luftbeete aus frischem blau
nie war das licht durchlässiger
nie schienen wir unbesiegbarer
wir schliefen mit wachem auge durch die landschaft
und zügelten die stunde und hielten sie an



Hermann Josef Schmitz